L-Nummern
Familie: Loricariidae |
Was sind L-Nummern
Mitte der 1980er Jahre wurden verstärkt Harnischwelse für den Zierfischmarkt aus Südamerika exportiert, die nicht oder nur schwer bereits beschriebenen Arten zugeordnet werden konnten. Deshalb kamen der damals als Zierfisch-Großhändler tätige Artur Werner (Fa. Transfish, Planegg), der später in der Zoologischen Staatssammlung München (ZSM) als Kurator für Ichthyologie tätige Ulrich K. Schliewen und der Redakteur der Aquarienzeitschrift DATZ Rainer Stawikowski auf die Idee, diese Welse einfach mit Nummern zu versehen und in der Aquarien- und Terrarienzeitschrift (DATZ) mit kurzen Hinweisen zu veröffentlichen. Das "L" steht dabei einfach für "Loricariidae". Im Verlauf der Jahre kam es zwar dabei auch zu Fehlern, wie der versehentlichen doppelten Vergabe von Nummern, wieder eingezogenen Nummern, weil die Veröffentlichungen den Verkäufen, die bereits unter den Nummern erfolgt waren, hinterher hinkten, oder Umbestimmungen des Zwecks (später wurden nur noch Welse der Unterfamilie Hypostominae mit L-Nummern versehen, anfangs nicht). Das System stieß im In- und Ausland auf eine breite Akzeptanz, auch in den Exportländern. Teils wurde in wissenschaftlichen Veröffentlichungen darauf hingewiesen, dass eine Art unter dieser oder jener L-Nummer bekannt ist. Die Vergabe der L-Nummern erfolgte zwar von der Redaktion der DATZ, aber nachdem auch andere Großhändler auf "den Zug aufsprangen", wurde vermutlich durch Betreiben die Firma Transfish versucht, dem einen Riegel vorzuschieben. Eine Zeit lang wurden deshalb Veröffentlichungen über neue L-Nummer-Welse, die von anderen Großhändlern importiert worden waren, von der DATZ-Redaktion nicht akzeptiert. Auf diese Weise kam es zum Parallel-Projekt von LDA-Nummern in der Zeitschrift Das Aquarium. Dabei sollte die Abkürzung "LDA" für L-Welse in Das Aquarium stehen. Als die Zeitschrift Das Aquarium sich mit der Zeitschrift Amazonas vereinigte, übernahm die Zeitschrift Aqualog News noch kurz die LDA-Nummern, wobei das "DA" nun für "Die Alternative" stand. Inzwischen hat sich die Frequenz der Vorstellung von neuen L-Welsen stark verlangsamt. Immerhin haben wir diesem Boom eine Reihe von Bildbänden zu verdanken, die einen vorher nicht gekannten Überblick über Harnischwelse ermöglichen.
Bisher aufgestellte L-Nummern
Literatur
- Stawikowski, R., Werner, A. & Seidel, I. 2004. L-Nummern / L-Numbers. Datz Special, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart. 1-130.
- Schraml, E. & Schäfer, F 2004. Loricariidae: alle L-Welse / all L-Numbers. Verlag A.C.S. Zitatseite
- Werner, A., Lechner, W. & Schmidt, J. 2005. MiniAtlas L-Welse. L1 bis L400. BeDe Verlag. Ruhmannsfelden. 1-392. Zitatseite